vegane Omega-3 Kapseln

Kann man seinen Omega-3 Bedarf vegan decken -vegan und ohne Schadstoffe?

Omega-3 ist gerade in der Ernährungswissenschaft ein heißes Thema. Als Expertin für Präventionsmedizin werde ich häufig gefragt: „Kann man seinen Omega-3 Bedarf vegan decken?“

(Ca. 50000 wissenschaftliche Studien beschäftigen sich mit der Frage, was Omega-Fettsäuren für unsere Gesundheit bedeuten. Es ist also ein Thema von hoher Relevanz in der Ernährungsmedizin.)

Es wird immer klarer, dass eine ausreichende Omega-3-Versorgung sehr wichtig für unsere langfristige Gesundheit ist.

 

Vor diesem Hintergrund erscheint es umso wichtiger, sich auch mit der Frage zu beschäftigen, ob man seine Versorgung auch aus veganen Quellen sicherstellen kann.

Diese Fragestellung erscheint mir aus drei Gründen sehr wichtig:

  1. Die Versorgung mit Omega-3 aus fettem Seefisch (Lachs, Makrele etc.) führt zur Überfischung unserer stark überstrapazierten Weltmeere mit katastrophalen Folgen.
  2. Die Versorgung mit Omega-3 aus fettem Seefisch und/oder Kapseln kann bedeuten, dass man relativ viele Schadstoffe zuführt, die den Körper zusätzlich belasten. (Gerade Schadstoffe werden gern im Fettgewebe gespeichert und die als Omega-3 Lieferanten genutzten Fische stehen am Ende der Nahrungskette; dadurch sind sie relativ stark durch Gifte belastet.)
  3. Müssen sich Veganer Sorgen machen, weil sie keinen Fisch essen? Kann man aus rein veganen Quellen seinen Bedarf an diesen lebenswichtigen Omega-3 Fettsäuren decken?

Genau das wäre doch die ideale Lösung: wenn wir unseren Bedarf an Omega-3 Fettsäuren auch rein pflanzlich decken könnten!

 

Warum überhaupt Omega-3?

Omega-3-Fettsäuren sind lebenswichtig:

  1. Sie verhelfen zu einer verbesserten Herzfunktion, Augenfunktion und Gehirnfunktion. Auch das Hautbild verbessert sich unter Zufuhr dieser essentiellen Fettsäuren.

Gerade bei Schwangeren stellte man fest, dass die Gehirnentwicklung des Kindes umso besser war, je besser die Mutter mit Omega-3 Fettsäuren versorgt war.

Bisher lautete der Ratschlag: „Essen Sie mindestens 2 Portionen fetten Seefisch pro Woche oder nehmen Sie entsprechende Fischöl-Kapslen, um den Bedarf zu decken.“

Immer mehr stellt die Wissenschaft Erstaunliches fest:

Es geht auch rein vegan und sehr elegant…

 

  1. Risikosenkung für Herz-Kreislauferkrankungen
  2. Senkung der Entzündungsreaktionen des Körpers (auf Zellebene ist JEDE Krankheit ein Entzündungsprozess)
  3. Verhinderung von Demenz bei älteren Menschen
  4. Verbesserung der Augenfunktion
  5. Verbesserung der Hautfunktion
  6. Omega-3 wichtig bei Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit.

Gerade die Omega-3 Fettsäure DHA (Docoshexaensäure) macht 40% der Fettsäuren unseres Gehirns aus und 60% aller in der Netzhaut befindlichen Fettsäuren.

Gerade für die Gehirnentwicklung des ungeborenen Kindes ist eine ausreichende Zufuhr deshalb über eine gut versorgte Mutter sehr wichtig.

Auch in der Stillzeit gelangen diese wichtigen Fettsäuren in einem optimalen Verhältnis von 2:1 in den kindlichen Körper und tragen so zu einer gesunden Entwicklung bei. Voraussetzung dabei ist: Die Mutter selbst muss gut versorgt sein. Die Empfehlung hier lautet: 0,2 g DHA täglich in Schwangerschaft und Stillzeit.

Mit Omega-3 sollte man also immer gut versorgt sein.

Doch wie schaffen wir das am besten?

Kurz- und langkettige Omega-3 Fettsäuren

Man unterscheidet kurz- und langkettige Omega-3 Fettsäuren.

Die wichtigste kurzkettige Omega-3-Fettsäure ist die Alpha-Linolensäure (ALA). Sie ist jene Omega-3-Fettsäure, die sich bevorzugt in pflanzlichen Lebensmitteln findet.

Die beiden wichtigsten langkettigen Omega-3-Fettsäuren sind die Docosahexaensäure (DHA) und die Eicosapentaensäure (EPA). Sie finden sich fast ausschliesslich in tierischen Lebensmitteln.

Die wichtigste kurzkettige Omega-3 Fettsäure ALA finden wir reichhaltig z.B. in Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen etc.

 

Diese kurzkettige Omega-3 Fettsäure ALA kann unser Körper unter bestimmten Voraussetzungen selbst in die langkettigen Omega-3 Fettsäuren umwandeln.

Diese Voraussetzungen sind:

Je höher der Bedarf, umso mehr wandelt der Körper um.

Je weniger Omega-6 vorhanden ist, bzw. je besser das Verhältnis Omega 6:3, umso besser funktioniert die Umwandlung (Angestrebt wird ein niedriger Omega-6 und hoher Omega-3 Wert.

Ein 2:1 Verhältnis Omega-6 zu Omega-3 wäre extrem gut. Wir haben allerdings ein Verhältnis von 50:1 bei „normaler Industriekost.“

Dass bei diesem Missverhältnis das Risiko für Herzerkrankungen, Gehirnfehlfunktionen etc. steigt, dürfte offensichtlich sein.

Der reichliche Verzehr von Omega-6 ist also gleich doppelt ungünstig:

Das Verhältnis Omega-3 zu Omega-6 verschlechtert sich UND die Umwandlung von ALA in langkettige Omega-3 Fettsäuren verringert sich.

Deshalb habe ich schon immer die Empfehlung gegeben, dass es nicht nur auf die absolute Menge des verzehrten Omega-3 ankommt, sondern auf das Verhältnis des Verzehrs zwischen Omega 6 und Omega 3.

Du verbesserst dein Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis, wenn du diese Öle z.B. nutzt:

Leinöl, Hanföl, Chiaöl und Walnussöl. (Bitte nur frisch verzehren! Diese Öle halten nicht lange.) Gerade weil diese Öl ungesättigte Fettsäuren enthalten, werden sie schnell ranzig. Deshalb ist die Zufuhr mittels Kapseln zu empfehlen.

Meiden sollten wir gerade die Öle, die ein sehr schlechtes Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis haben:

beispielsweise Sojaöl und Sonnenblumenöl ein Verhältnis von über 120 : 1 aufweisen, das Maiskeimöl 55 : 1 und das besonders in Vollwertkreisen beliebte Distelöl 150 : 1.

Zu meiden ist auch Fleisch aus Massentierhaltung: Hier ist der Gehalt an Omega-6 im Verhältnis zu Omega-3 stark in die ungesunde Richtung gegangen. (Weiderinder haben dagegen durch die Grasfütterung ein besseres Omega-6 zu Omega-3 Verhältnis) Die gleiche Situation stellt sich auch in der „Massenfischzucht“ dar: gezüchteter Lachs hat wesentlich weniger gesunde Omega-3 Fettsäuren als Wildlachs.)

Kokosöl beeinflusst positiv die Umwandlungsrate von ALA in langkettige Omega-3 Fettsäuren wie DHA und EPA und sollte verstärkt in den Speiseplan mit aufgenommen werden.

Wie kommt es nun, dass gerade das Omega-6 die Umwandlung der ALA in Omega-3 stört?

Ganz einfach: Beide brauchen die gleichen Enzyme. Bei einem starken Überschuss von Omega-6 hat die Alpha-Linolensäure einfach keine Chance mehr, in ausreichendem Maße umgewandelt zu werden.

Bei Veganern sieht man, dass sie durch ihre pflanzliche Nahrung Omega-3 Fettsäuren in einem sehr guten Verhältnis aufnehmen- ja auch in Pflanzen und ganz besonders in Algen, Sanddorn, Granatapfelsamen, HImbeersamen etc.) sind hohe Anteile an diesen Omega-3 Fettsäuren. Besonders reich an DHA und EPA ist dabei die Mikroalge Schizochytrium sp.

Kommt Omega-6 im Überschuss im Körper an, dann wird dieses Omega-6 in die gefährliche Arachidonsäure umgewandelt, die für mannigfaltige chronische Entzündungsprozesse und damit einhergehend viele Erkrankungen (einschliesslich Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Osteoporose, Diabetes, Autoimmunerkrankungen uvm.) verantwortlich gemacht wird.

Zudem verhindern hohe Omega-6 Spiegel den Einbau der guten Omega-3 Fettsäuren ins Gewebe.

Weitere negative Einflussfaktoren sind:

  • Rauchen
  • Geschlecht:  Frauen haben höhere Umwandlungsrate (2,5 fach) bei hohem Östrogenspiegel (also vor Menopause) als Männer: Männer und Frauen in der Menopause haben ein höheres Risiko.
  • Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Hypercholesterinämie
  • Vitalstoffmängel, die immer auch dazu führen, dass Enzyme schlechter arbeiten.
  • KPU (Kryptopyrrolurie): etwa 10% der Bevölkerung, hier werden unverhältnismäßig viele Vitalstoffe ausgeschieden (besonders Zink, Mangan, B6)  Dadurch kommt es dann auch zu einer schlechteren Omega-3 Versorgung, weil die Enzymfunktionen unter dem Vitalstoffmangel leiden.

Gesundheitliche Vorteile von ALA

In der Cardiovascular Health Study stellte man beispielsweise fest, dass das Risiko, an einer Herzkrankheit zu sterben, umso geringer war, je höher der ALA-Spiegel der Studienteilnehmer stieg, und in der Nurses Health Study zeigte sich bei über 75.000 Frauen, dass der Verzehr von ALA mit einem signifikant geringeren Herztodrisiko in Verbindung gebracht werden konnte. (Zentrum der Gesundheit)

Vegane Omega-3-Quellen können bei chronisch entzündlichen Krankheiten hilfreich sein, wozu Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören, aber auch Arthritis, Psoriasis, Morbus Crohn, COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease /Chronisch obstruktive Lungenkrankheit) und das Reizdarmsyndrom.

Gute Effekte liefert hier z.B. der Austausch von Distelöl durch Rapsöl. (Gutes Rapsöl ist eine gute ALA-Quelle und senkt die Entzündungsparameter)

 

Wir brauchen einen Ölwechsel!

Du möchtest möglichst lange vital und leistungsfähig sein oder schnell wieder werden?

Dann solltest du dir die richtigen Öle gönnen und ungesunde Fette weitestgehend vermeiden.

Omega-6 Fettsäuren werden abgebaut zur Arachidonsäure. Diese Fettsäure triggert jegliche Entzündungsprozesse im Körper und damit auch chronische Erkrankungen.

Die Gegenspieler dieser Prozesse sind Omega-3 Fettsäuren. Sie mindern das Entzündungsgeschehen und senken damit das Risiko für chronische Erkrankungen wie  Herz-Kreislauferkrankungen, Demenz, Diabetes, Rheuma, Alzheimer, Autoimmunerkrankungen etc..

Omega-3 und Omega-6
Welche Omega-Fettsäuren sind wichtig in meiner Ernährung?

 

Fazit:

Es lohnt sich, auf vegane Omega-3 Quellen umzusteigen.

Je mehr Gemüse und Obst gegessen wird, umso besser sind die Ausgangswerte und die Vitalstoffversorgung mit wichtigen Stoffen für die Enzymwirkung.

(Du hast Schwierigkeiten deinen Gemüse- und Obstkonsum auf die heute von Ernährungsexperten empfohlenen 7-13 Portionen/ Hände zu bringen, dann hast du HIER die Möglichkeit deine Versorgungslücke einfach und effektiv zu schließen.)

Vegane Omega-3 Quellen sollten von sich aus schon möglichst viel DHA und EPA haben (z.B. Mikroalgen wie Schizochytrium sp.) und die anderen Omega-3 Quellen aus pflanzlichen Grundstoffen sollten eine gute Bioverfügbarkeit haben. (Hier schneiden Produkte aus den Grundsubstanzen von Algen, Granatapfelsamen, Sanddorn z.B. besser ab als reine Leinöl-Produkte).

Rauchen und hoher Fleischverzehr besonders von Billigfleisch und daraus hergestellten Produkten, sowie von industriell hergestellten Fertiggerichten bescheren einen hohen Anteil an entzündungsfördernden Omega-6 Fettsäuren und den daraus resultierenden Abbauprodukten wie Arachidonsäure.

Vitalstoffmangel und chronische Erkrankungen verschärfen die Situation.

Gerade in diesen Fällen ist eine Ernährungsoptimierung mit veganen Omega-Produkten anzuraten.

Auch für Frauen mit Kinderwunsch, Schwangere und Stillende sollte die Versorgung immer sicher gestellt werden.

Greift man auf Kapseln mit veganem Omega-3 zurück, ist darauf zu achten, dass im Herstellungsprozess die empfindlichen Fettsäuren vor Hitze und Oxidation geschützt werden und dass eine hohe Bioverfügbarkeit vorhanden ist.

Du hast noch Fragen? Dann schreib mir diese gern im Kommentar.

P.S.: Du findest viele weitere wichtige Informationen zum Thema in

meinem Buch „Midlifetuning für Frauen

oder auch in meinen Online-Kursen unter www.beyourselfhealyourself.com

Mein Motto: „Was Gesunden hilft, gesund zu bleiben, hilft auch Kranken schneller wieder gesund zu werden.“

Quellen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

About The Author

Dr. Susanne Vornweg

Ich möchte dir hier Tipps geben, wie du dein Leben in allen Bereichen verbessern kannst: gesundheitlich, beruflich, in der Partnerschaft... Ganzheitliche Gesundheit entsteht nur in Balance der verschiedenen Lebensbereiche. Ich habe 20 Jahre in der Praxis Menschen begleitet und ihnen viele Tipps gegeben, was sie selbst für sich tun können. Dabei fiel immer wieder der Satz: "Warum hat mir das denn noch kein Arzt bisher erklärt?" Genau das möchte ich hier ändern. Ich möchte dir im großen Wirrwarr der Empfehlungen Leitplanken bieten, an denen du dich einfach orientieren kannst. Ich möchte dir einfache Lösungen zeigen, die funktionieren. Ich möchte dir zeigen, wie du mehr Balance in dein Leben bekommst: mehr Zeit, mehr Geld, mehr Gesundheit. Dr. Susanne Vornweg, geb. 1961, ist ZahnMedizinerin und kompetente Insiderin von präventiven, komplementären und alternativen medizinischen Verfahren. Nur durch eine gesunde, ausbalancierte Lebensführung kann man ganzheitliche Gesundheit und Lebensglück erreichen. Als Unternehmerin gibt sie in einem weltweiten Netzwerk von gesundheitsbewussten Menschen ihr Wissen weiter und zeigt, wie man mit einer sinnvollen Tätigkeit sowohl gesundheitliche als auch wirtschaftliche Prävention betreiben und dabei selbst einen gesunden Lebensstil pflegen kann. Es ist ihr dabei zur Lebensaufgabe geworden, Menschen in ihrem persönlichen Wachstum zu unterstützen und wichtige Lebensbereiche positiv zu verändern.

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